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Sören Vogelsang: Augenblick (Review)

Artist:

Sören Vogelsang

Sören Vogelsang: Augenblick
Album:

Augenblick

Medium: CD
Stil:

Folk/Mittelalter

Label: Eigenoroduktion
Spieldauer: 55:58
Erschienen: 09.12.2011
Website: [Link]

Die Wellen der Empörung waren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vorliegender Scheibe meterhoch, nachdem der Rezensent und seine beiden Kollegen in ungeahnter Einigkeit sämtliche DAS NIVEAU-Alben trotz des steten Optimismus, mit dem man einem Release selbstverständlich entgegen tritt, durch die Bank mit negativen Kritiken bedachten. Dumm gelaufen - da landen die drei CDs bei drei der offensten Schreiberlinge, und alle sind sie derselben Meinung.

Mutigerweise sandte man diesem Magazin jedoch nicht nur jene Alben, sondern auch das Soloalbum einer DAS NIVEAU-Hälfte, nämlich SÖREN VOGELSANG. Hierfür hat der Rollenspielfan, Schauspieler und sich selbst auch DER BARDE RANARION nennende Musiker einige namhafte Gastmusiker um sich geschart, und so finden sich im Album-Lineup Musiker von HAGGARD, FEUERSCHWANZ, ERIC FISH, DEINE LAKAIEN, HASENSCHEISSE, STEPH, CULTUS FEROX, VASCA und MAX RAABEs PALASTORCHESTER wieder.

Augenblick“ wurde in ein sehr ansprechendes, edles Digibook mit 28-seitigem Booklet inklusive Linernotes und Credits sowie Gitarrentabulaturen und -griffe gewandet, doch letztendlich zählt der musikalische Inhalt. Auf dem zwölf Songs starken Album herrscht im Gegensatz zum eingangs genannten, mit Martin Spieß gegründeten Comedy-Folk-Versuch eher melancholisch-lockere Kost. Hier und dort steuern die Gastmusiker Geigen, Gesang, Cello und Nyckelharpa bei, doch der Fokus ist natürlich auf Vokalist VOGELSANG selbst gerichtet, der mit Akustikgitarre bewaffnet simpel gestrickte, mittelalterlich und folkig angehauchte Singer/Songwriter-Kost feilbietet. Und die ist ein ganzes Stück erträglicher als das konstruierte Gekasper seiner ach so unverstandenen Hauptband.

Musikalisch wird Variabilität deutlich größer geschrieben, denn neben 6/8-Schunkelnummern gibt es auch flottere Liedchen zu hören („Langeweile“), bei „Irgendwann“ dominiert gar der Offbeat, Balladeskes folgt auf Lebendiges, und würde man „Vergöttert & Verdammt“ mit verzerrten Gitarren und mit Schlagzeug darbieten, wäre das Ding beinahe lupenreiner Punkrock.

Rein instrumental kann man dem Meister und seinen eingeladenen Mitmusikern nichts vorwerfen, doch zwei große Mankos sind neben der manchmal ein wenig zu geschauspielert wirkenden Vortragsweise schnell ausgemacht. Einerseits ist die Stimme des Barden hinsichtlich des Spektrums doch recht limitiert, und auch technisch trifft der gute Mann nicht immer die richtige Frequenz, andererseits strotzen die inhaltlich gar nicht mal üblen Texte nur so vor Trivialität, dass man scharf einatmen und langsam aber schnaubend wieder ausatmen muss. Die Krönung allen Übels ist leider die Art und Weise, wie die Reime beinahe lieblos zusammengeschustert wurden. So, als hätte man das nächstbeste ähnlich klingende Wort der Einfachheit halber gewählt.

Beispiele gefällig? Schweben/erleben, verstehen/gehen, fliegen/siegen, fort/Ort, passt/hasst, Gott/Schafott, Stil/Spiel, Sachen/Lachen, Brüste/Gelüste, beglücken/verzücken oder aber Mut/Wut - wollte man die Hörer nicht überfordern? Wollte man die Texte schnell fertig gestellt haben? Sicherlich ist das höchst spekulativ, doch man kommt sich häufig so vor, als wohne man einer Neuauflage der 90er-Fernsehsendung „Familienduell“ bei, in welcher Werner Schulze-Erdel eine Reim-Sondersendung moderiert: „Nennen Sie ein Wort, das sich auf ... reimt!", und jedes Mal lieferten Vogelsang, Scholz oder Schramm, so die Namen der drei Albumtexter, die Top-Antworten.

FAZIT: „Augenblick“ tut nicht weh, befindet sich sowohl fernab des Dilettantismus als auch der Überkompetenz, schwimmt irgendwo im nanorelevanten Mittelfeld vor sich daher und wird wohl eher etwas für die absoluten Hardcorefans sein, die nun wohl wieder Sturm laufen werden. Den Rest wird es kaum scheren.

Chris Popp (Info) (Review 8570x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • Intro
  • Frei
  • Das Fenster
  • Rabenballade
  • Sehnsucht
  • Vergöttert & Verdammt
  • Holde Maid
  • Irgendwann
  • Der letzte Kuss
  • Langeweile
  • Der Feuersänger
  • Augenblick

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Das Niveau Fan
gepostet am: 07.09.2012

Und damit fühlen sich jetzt auch noch die ganzen Das Niveau Fans angepisst, welche die Das Niveau Alben haben, sich aber um Sörens Soloproduktion nicht gescheert haben - die dann glatt noch besser abschneidet.
Grandioser Abschluss - und nun Bühne frei für eine Horde niveauloser Teenies:
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 08.09.2012

(wenn es denn Teenies wären... da sind mehr als genug Erwachsene dabei)
Das kleine Schandmaul
gepostet am: 09.09.2012

User-Wertung:
15 Punkte

@ Das Niveau Fan:

Vielen Dank, dass du mich als Teenie bezeichnest. Ich dachte eigentlich, diese Phase habe man mit spätestens 20 hinter sich, da ich 22 bin, bin ich keiner mehr. Doch andere Fans der Band als "Niveaulos" zu bezeichnen, bloß weil diese verständlicherweise über eine unglaublich besch**** Kritik (bzw. 3 besch**** Kritiken) empört sind und ihre Lieblingsband verteidigen, das ist eine bodenlose Frechheit.
Colo
gepostet am: 09.09.2012

User-Wertung:
10 Punkte

Keine schlechte Kritik. Gerade was die Reime angeht gibt es besseres. Allerdings finde ich viele Lieder doch echt gut gelungen (Vergöttert & Verdammt oder den meiner Meinung nach tollen Feuersänger). Insgesamt finde ich 6 Punkte zu wenig, ich gebe 10, da die Texte zwar inhaltlich sehr gut sind, jedoch nicht sonderlich raffiniert erscheinen.
Saku1986
gepostet am: 09.09.2012

User-Wertung:
12 Punkte

Habe sowohl die Alben von Das Niveau als zugleich auch das Soloalbum von Sören. Bin mit allen CDs als 26 jähriger sehr zufrieden. Sie laufen in meinem Autoradio auf und ab und das nicht zu knapp.

6 Punkte finde ich persönlich auch zu wenig. Ich gebe 12. Tolle Musik, tolle Gesangseinlagen und ebenfalls epische Texte. Wie bei jedem Album hat man idR 1-2 Lieder dabei die einem nicht so gern den Gehörgang entlang kriechen.
angefressener Leser
gepostet am: 09.09.2012

Von der Musik kann man ja halten was man mag, aber was man hier liest ist keine konstruktive Rezension, sondern ein repektloser Verriss. Eine Schande. Man bekommt direkt Lust, dem Schreiber wehzutun, sehr.
Troll-Arbeiter
gepostet am: 09.09.2012

Ihr wollt doch nur Niveau-fans trollen, gebt's zu ;)
Tom
gepostet am: 10.09.2012

User-Wertung:
11 Punkte

Nun ja..
Ich kann die Kritik zum Teil verstehen..
andererseits fehlen dem Kritiker hier augenscheinlich einige Informationen.

Denn einige Lieder ( Das Fenster, Holde Maid, Vergöttert & Verdammt, Rabenballade, Feuersänger ) stammen nicht aus der Feder von Sören, sondern aus der anderer Künstler.
Die eigenen Lieder finde ich textlich schwer in Ordnung, und die anderen entsprechen einfach dem Stil, den man vom Barden Ranarion kennt & und auch hören möchte, wenn man das Album kauft.

Auch schade finde ich, dass auch hier wieder auf eure Abneigung DAS NIVEAU gegenüber eingangen werden muss.
Ihr habt das Ganze in den 3 anderen Kritiken lang und breit erklärt, hier hätte man durchaus das Augenmerk auf das Soloalbum richten können.
Denn dieses grenzt sich ja deutlichst von DAS NIVEAU ab.

Mit freundlichen Grüßen
Tom
Balduin
gepostet am: 17.09.2012

User-Wertung:
6 Punkte

Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen mir dieses Soloalbum bei einem Kollegen anhören zu dürfen.

Was mir dabei auffällt ist, dass die tragende Kraft der Musik gar nicht vom Künstler selbst kommt als mehr von den Gastmusikern.

Alles in allem hat man sich wohl schwer Mühe gegeben mit diesem Album und dennoch ist nur ein mittelwertiges Produkt entstanden.

Da fragt man sich als kritischer Hörer doch direkt, wie es sich zukünftig anhören soll wenn dieses mit "Mühe" entstandene Werk schon eine "Leistung" darstellen soll.

Ich empfehle dem Herren Vogelsang sich noch ein paar Gesangsstunden mehr zu nehmen bevor er sich ein zweites Mal mit einem Solo Projekt versucht.
753
gepostet am: 28.05.2013

Das einzige was ich aus dieser Kritik lesen kann ist ,dass der Autor was gegen den Künstler und die Band hat.

Ich frage mich ernsthaft welchen Sinn es hat sowas zu veöffentlichen.
Bei mir bewirkt sie jedenfalls nur, dass ich ne Abneigung gegen den Typen entwickel.

Naja, abgesehen davon mag ich sowohl Das Niveau als auch Soeren als Solokünstler und eine so offensichtlich subjektive Kritik dürfte wohl keinen Fan oder auch nur Sympatisanten in größere Zweifel stürzen, von daher kann ich nur sagen: Armer Trottel der denkt seine Meinung würde jemanden interessieren ;)
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 29.05.2013

Ich sag mal lieber nix dazu und kichere mir einen. ;)
EuerMeister
gepostet am: 08.04.2015

Finde die Kritik nicht so zerreissend wie es hier manche darstellen. Ich höre sehr viel Musik, darunter auch viel Anspruchsvolles. Als Progressive Rock/Metal Anhänger ist da mein Spektrum was Anspruch angeht daher sehr gut. Doch auch ne Platte von AC/DC kann mir gefallen.

Daher bin ich ehrlich. Ich mag seine Stimmfarbe und einfach die Stimmung die er mir vermittelt.
Gesanglich ist er kein King und Textlich geht an einigen Stellen sicher mehr. Aber ich höre die Musik super gerne. Einfach unbeschwerte tolle Musik.

Das Niveau kann ich z.B garnet ab. Frage mich auch wie man so ne Hampelmann mUsik gut finden kann. Das kann der Sören auch mit seiner Anwesenheit nicht glänzen. Das Niveau ist einfach schlecht. Aber das auch nur meine Meinung.

Von mir bekommt die Platte 10/15.
Bin schon auf das neue Album gespannt:)
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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